Zutaten:
1 Ltr. Bier; hell, leicht
120 Gramm Roggenbrot; hell
-- eingeweicht
1 Essl. Butter
2 Prisen Kümmel
2 Prisen Salz
60 Gramm Zucker
500 ml Wasser; kochend
======================QUELLE======================
Maria Lemnis,Henryk
Vitry - Altpolnische
Küche und - polnische
Tischsitten -Verlag
Interpress Warßawa -
1979, ISBN 83-223-1817-0
erfasst von Rene
Zubereitung:
Eine altpolnische, sehr bekannte Fastensuppe, da in früheren Zeiten
oft und sehr streng gefastet wurde. In einem Emaillekochtopf helles,
leichtes Bier, eingeweichtes helles Roggenbrot, Butter, Kümmel, Salz
und Zucker zusammen aufkochen. Danach die Suppe durch ein Sieb
streichen und mit kochendem Wasser verdünnen. Kleine Biergeschichte
Tägliches Getränk der Slawen und jahrhundertelang auch der Polen
waren Bier und ausgezeichneter Met. Zwar war auch Wein bekannt, doch
die Stunde des Weins schlug in der altpolnischen Küche erst
erheblich später. Das Bier der Slawen war leicht, hell, grünlich in
der Farbe und schäumend. Anfänglich wurde in jedem Haus Bier für den
Eigenbedarf gebraut. Zum Frühstück gab es Biersuppe mit
Weisskäsewürfeln oder gerösteten Brotstückchen. Die berühmte
polnische Biersuppe, Gramatka oder Farmußka genannt, war vor allem
beim Landadel bis Mitte des 19. Jh. allgemein beliebt. Bier und Met
gab es unter den polnischen Nationalgetränken schon zu Anfang des 16.
Jh. Der bedeutende polnische Geschichtsschreiber Jan Dlugoß (1415-
1480) berichtet, dass der Fürst von Sandomierz und Krakow Leßek der
Weisse (1186-1227) den Papst bat, ihn von dem Schwur zu entbinden,
eine Pilgerfahrt in das Heilige Land zu unternehmen. Als Begründung
führte er an, dass man dort weder Bier noch Met kenne, er jedoch
keine anderen Getränke zu sich nehme. Dieses Argument war so
stichhaltig, dass der Fürst die gewünschte Lossprechung erhielt.
Auch wird berichtet, dass Papst Clemens VIII., der 1588 als Legat
des Heiligen Stuhls in Polen weilte, zum begeisterten Anhänger des
ausgezeichneten, in Warka gebrauten Biers wurde. Als er - schon
Papst - in Rom schwer erkrankte, verlangte er in seinen
Fieberphantasien Piva di Varca - Bier aus Warka. Die am päpstlichen
Lager versammelten Kardinäle meinten, er flehe eine Heilige um Hilfe
an und begannen sofort zu beten: Sancta Piva di Varca, ora pro nobis.
Die Liste des in polnischen Städten hergestellten Biers enthielt
einige Dutzend Positionen. Das berühmte, bis auf den heutigen Tag
bekannte Bier aus Grodzisk wurde sogar nach Brandenburg exportiert.
Auch das in Klöstern gebraute Bier und das Adelsbier wurde nach
sorgsam gehüteten Rezepturen hagestellt. Die Bierbraürei war schon
frühzeitig ein sehr wichtiges und überaus lohnendes Gewerbe in Polen.
So z.B. bestand schon im 15. Jh. in Krakow eine reiche Zunft der
Bierbraür mit einer eigenen Bastei in der Stadtmaür, von der aus
sie bei Belagerungen die Stadt verteidigten. Heisse Bier- und
Weinsuppen, nahrhaft und stärkend, wurden zum Frühstück, seltener
zum Abendessen gereicht.
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