Wenn die Pilze sprießen

Kategorie:

Anzahl: 4 Portionen

Kl. Geschichte über Pilze

Zubereitung:
Tausende Pilzarten gedeihen in jedem Wald. Die allermeisten sind
winzig, viele kaum größer als ein Markstück. Sie thronen auf
Baumstümpfen, wachsen an den Stämmen alter Bäume, besiedeln Äste und
Moospolster oder sitzen am Boden inmitten der Laubstreu. Der
Pilzsammler schenkt ihnen gemeinhin keine Beachtung. Sein Augenmerk
gilt den sogenannten Großpilzen, insbesondere jenen Exemplaren, die
er sich genussvoll auf der Zunge zergehen lassen kann. Auf Nummer
Sicher gehen Mitunter aber ist es um das Wissen über Pilze nicht zum
Besten bestellt. Ja, eine Marone, die können die meisten noch sicher
erkennen. Unter ihrem kastanienbraunen Hut trägt sie ein
schwammartiges, mal gelbliches, mal grünliches Gewebe. Drückt man es,
läuft es blau an. Nimmt man es heraus und bricht es durch, sieht man
zahllose lange Röhren, die parallel angeordnet sind. Das ist das
Kennzeichen aller Röhrlinge. Zu ihnen gehören so hervorragende
Speisepilze wie der Stein- und der Birkenpilz, die Rotkappe und der
Butterpilz. In Deutschland sind die meisten Mitglieder dieser
Pilzgruppe essbar. Nur wenige sind ungeniessbar. Sie schmecken aber
derart bitter, dass man sie meist gar nicht erst verzehrt.
Gefährlich giftig ist bei uns kein Röhrling. Hingegen gibt es
besonders unter jenen Pilzen, die Lamellen unter dem Hut tragen,
zahlreiche tödlich giftige Arten. Im Zweifel sollten Sammler da her
stets auf Nummer Sicher gehen. Gefährliche Doppelgänger Vorsicht ist
allerdings immer geboten: Wer sich nicht genau auskennt und sich
nicht hundertprozentig sicher ist, um welche Pilzart es sich handelt,
sollte auf jeden Fall die Finger davon lassen. Zumindest aber
empfiehlt es sich, eine der zahlreichen Pilzberatungsstellen
aufzusuchen. Sie sind meist Naturkundemuseen oder Botanischen
Instituten von Universitäten angeschlossen. Ungeübte sollten sich
nicht scheuen, dort fachkundigen Rat einzuholen, denn es gibt
zahlreiche Doppelgänger im Reich der Pilze. So kann man
beispielsweise das leckere Stockschwämmchen, das meist auf modernden
Baumstümpfen wächst, mit dem ungeniessbaren Grünblättrigen
Schwefelkopf oder dem leicht giftigen Nadelholz-Schüppling
verwechseln. Noch schwieriger und selbst für Experten mitunter kaum
möglich ist die Unterscheidung des geniessbaren Perlpilzes vom
hochgiftigen Pantherpilz. Zuweilen wachsen beide Arten auch noch
dicht nebeneinander. Es reicht also nicht, nur einen Perlpilz
zweifelsfrei zu identifizieren. Man muss auch alle anderen, die im
Umfeld gedeihen, präzise bestimmen, bevor man sie eventuell nach
Hause trägt. Grundsätzlich sollten jedoch auch essbare Pilze niemals
in zu altem Zustand oder roh verzehrt werden. Fliegenpilz -
Augenweide im Unterholz Leider gibt es immer noch einige
rücksichtslose Zeitgenossen, die sich bei der Pilzsuche wie die Axt
im Walde benehmen. Sie treten alles um, was sie nicht in die Pfanne
hauen können. Nehmen wir zum Beispiel den Fliegenpilz. Für viele ist
der Rotschopf mit den weißen Schuppen auf dem Hut der Giftpilz
schlechthin. Dabei sind seine Verwandten, die Knollenblätterpilze,
um vieles giftiger noch. Wer gibt uns eigentlich das Recht, diese
leuchtend rote Zierde des Herbstwaldes zu zerstören? Solch ein
Frevel ist zu Recht verboten. Er schadet nämlich dem Waldökosystem.
Alle Pilze, ob giftig oder nicht, gehören zum Naturhaushalt. Sie
leisten einen enorm wichtigen Beitrag im biologischen Kreislauf des
Waldes. Zum Beispiel zersetzen sie totes Holz und altes Laub. Die
dadurch freigesetzten Nährstoffe kommen allen Pflanzen des Waldes
zugute. Viele Baumarten sind sogar auf das enge Zusammenleben mit
Pilzen in einer sogenannten Symbiose angewiesen. Über ihre Wurzeln
halten sie Kontakt zu den im Erdboden ausgebreiteten Pilzmycelien
und tauschen so Nährstoffe und Mineralien aus. Wo Pilze wachsen, ist
der Wald gesund und im Durchschnitt um zwanzig Prozent ertragreicher.
Bedauerlicherweise geht die Zahl der heimischen Pilzarten mehr und
mehr zurück. Hauptgrund ist die Beeinträchtigung, Veränderung und
Vernichtung ihrer Lebensräume beispielsweise durch intensive
Waldwirtschaft. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen
deshalb untersagt. Wahre Naturfreunde halten sich daran. Der wahre
Pilz wächst unterirdisch Was der Mensch erntet, um es zu verspeisen,
ist nur der Fruchtkörper des Pilzes. Den wahren Pilz bekommt man
nicht zu Gesicht. Er breitet sich als feines Fadengeflecht (Mycel>
unterirdisch aus und zwar oft über mehrere, gelegentlich sogar über
hunderte Quadratmeter Fläche. Kein Wunder, dass der größte
Organismus auf Erden ein Pilz ist, wenn auch kein heimischer. Kenner
wissen, wo sich ein Fruchtkörper aus dem Boden schiebt, ist der
nächste meist nicht weit. Es lohnt sich also immer, auch die nähere
Umgebung einer Fundstelle unter die Lupe zu nehmen. Ist man fündig
geworden, sollte man den Pilz entweder mit einem Taschenmesser dicht
über dem Boden abschneiden oder ihn behutsam aus dem Erdreich
herausdrehen. Auf diese Weise bleibt das wertvolle Mycel weitgehend
unbeschädigt. Es kann dann neue Fruchtkörper bilden, wenn
vielleicht auch nicht mehr in diesem Jahr, dann wenigstens im
nächsten.

: Quelle: Gesund und Fit Apotheken-Magazin : :
erfasst v. Renate Schnapka am 24.11.98 :Notizen (**) : :
: Gepostet von: Renate Schnapka Stichworte: Zutaten, Sonstige
Stichworte, Gemüse, Grundrezept, Informationen, Pilze, Info,
:Notizen, (*), :, Quelle:, (**), Erfaßt, 11, 98, und, Am, 24, Renate,
Gepostet, von:, Schnapka, v, Fit, Gesund, Apotheken-Magazin

Stichworte: Aufbau, Info, Pilz :Notizen (*) : :


Rezept verwaltet von Kalorio! V4.03 [ registriert ]