Gaisburger Marsch

Kategorie:

Anzahl: 4 Portionen


Zutaten:
======================== FÜR DIE BRÜHE ========================
1 kg Suppenfleischknochen
500 Gramm Rindfleisch (Hochrippe
-- oder - Beinscheibe)
1 Zwiebel
1 Gewürznelke
1 Bund Suppengrün
1 Bund Glattblättrige Petersilie
1 Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
1 Teel. Zerdrückte Pfefferkörner
Muskat
Salz

======================= FÜR DIE SPÄTZLE =======================
200 Gramm Mehl 6 Eigelb
1 Prise Salz

======================= FÜR DIE EINLAGE =======================
2 Kartoffeln
1 Zwiebel
40 Gramm Butter

======================QUELLE======================
-- Erfasst *RK* 18.02.2000 von
-- Manfred

Zubereitung:
Die Fleischknochen waschen, mit 2 Liter kaltem Wasser und 1
Teelöffel Salz aufsetzen, zum Kochen bringen und abschäumen. Die
Zwiebel halbieren, mit der Nelke spicken, die Schnittfläche auf der
Herdplatte bräunen und in den Topf geben. Das Fleisch dazugeben und
bei halb aufgesetztem Deckel weiterköcheln. Nach 1 Stunde das
Suppengemüse, die Petersilie, Knoblauch, Lorbeerblatt, Pfefferkörner
und Muskat zugeben. Das Fleisch mit einer Bratengabel oder
Stricknadel prüfen: Wenn sie sich an der dicksten Stelle leicht
hineinstechen und wieder herausziehen lässt, ist es gar. Dann das
Fleisch herausnehmen. Das Gemüse ebenfalls herausnehmen, sobald es
fast gar ist. Für die Spätzle Mehl und Salz mit den Knethaken einer
Küchenmaschine mit soviel Eigelb verarbeiten, dass ein sehr
zähflüssiger Teig entsteht. Solange rühren, bis er Blasen wirft,
dann mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Für die Einlage die Zwiebel
halbieren, in feine Streifen schneiden und in Butter goldbraun
rösten. Die Brühe durch ein Sieb in einen anderen Topf giessen,
aufkochen und die geschälten und gewürfelten Kartoffeln darin garen.
Das Suppengrün kleinschneiden und dazugeben. Ein Holzbrettchen (die
Schwaben haben dafür besondere Spätzlebrettchen) kurz ins kochende
Wasser tauchen. Den Spätzleteig auf eine Hälfte mit einem
Gummispatel dünn auftragen, dann mit einem Palettenmesser dünne
Streifen in sprudelnd kochendes Salzwasser schaben. Anfänger sollten
jeweils nur 1 Esslöffel Teig auf das Brett geben. Die Spätzle sind
gar, wenn sie an die Oberfläche steigen. Mit einem Sieblöffel
herausnehmen und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Suppe kräftig
mit Muskat abschmecken, die Spätzle hineingeben. Anmerkung: Thaddäus
Troll gibt in seinem Buch >>Preisend mit viel schönen Reden<< das
Geheimnis des Gaisburger Marsches preis. Zu Kaisers Zeiten genossen
die >>Einjährigen<<, die Offiziersanwärter, die eine höhere Schule
besucht hatten und statt zwei Jahre nur ein Jahr dienen mussten, in
der Kaserne einige Privilegien. So durften sie beispielsweise auch
auswärts essen. Die Einjährigen der Stuttgarter Bergkaserne
bevorzugten die Küche der >>Bäckerschmiede<< in Gaisburg, deren
Spezialität dieser Eintopf war. Auf dem Weg zum Essen formierten sie
sich zum >>Gaisburger Marsch<<. Die Bezeichnung wurde später auf ihr
Lieblingsgericht übertragen. Aus VINCENT KLINK Schwäbische MundArt
Die Wielandshöhe und ihre Küche

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