Heines Leben


Heines Leben


 Am 13.Dezember 1797 erblickt Harry Heine, er nennt sich erst nach seiner Taufe im Jahre 1825 Heinrich, in Düsseldorf das Licht der Welt. Unter der Obhut seiner Eltern erlebt er eine glückliche Kindheit. Nach einer kaufmännischen Ausbildung in Frankfurt am Main und Hamburg von 1815-1819 studiert er in Bonn, Göttingen und Berlin bis 1825 Jura und erhält im selben Jahr seine Promotion zum Doktor. Außerdem lässt er sich 1825 protestantisch taufen und tritt somit vom Juden- zum Christentum über. Schon in seiner Studentenzeit fertigt Heine seine ersten Werke an. 1828 beginnt Heines Arbeit als Redakteur der "Neuen allgemeinen politischen Annalen" in München. Im Mai 1831 siedelt Heinrich Heine als Berichterstatter der Augsburger "Allgemeinen Zeitung" nach Paris, seinem späteren Sterbeort, über. Im Jahre 1835 werden Heines Schriften aufgrund eines Bundestagsbeschlusses verboten. 1841 ehelicht Heinrich Heine seine große Liebe Augustine Crescence (Mathilde) Mirat , die er als sog. "grisette" und Schuhverkäuferin in Paris kennenlernte, und kehrt mit ihr 1843 erstmals nach Deutschland zurück.

Ab Mai 1848 wird Heinrich Heine aufgrund eines unheilbaren Rückenmarkleidens ans Bett gefesselt, welches er seitdem selber als "Matratzengruft" bezeichnet. Heine stirbt am 17.Februar 1856 in Paris und wird dort auf dem Friedhof Montmartre, wo man heute noch seine Grabstätte besuchen kann, beigesetzt.




Die Eltern



Heinrich Heines Mutter Betty Heine, geb. Peira van Geldern, wurde am 17.November 1770 in Düsseldorf geboren. In bestem Düsseldorfer Platt wurde sie meist "Peirche" gerufen und entstammte einer jüdischen Familie aus Düsseldorf. Ihr Vater Gottschalk van Geldern heiratete eine Jüdin namens Sara, von der nicht viel bekannt ist. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: Josef Gottschalk, Simon, Bräunelche, Johanna und Peira. Die beiden Mädchen genossen eine Erziehung, die der damaligen Erziehung junger Mädchen entsprach. Da sie Jüdin war genoss sie kaum schulische Ausbildung. Zu jener Zeit, im 18. und 19. Jahrhundert, wurden Juden diskriminiert und von den meisten, alltäglichen Begebenheiten ausgeschlossen. Peira lernte somit sehr viel von ihren beiden Brüdern. Diese durften, obwohl auch sie Juden waren, studieren. Es ist bekannt, dass sie sehr wissbegierig war, und sehr viel aus ihrer Umgebung aufschnappte. Zudem liebte sie die Musik und spielte gerne die Flöte. Ihre Mutter Sara stirbt am 3.1.1779. Man weiß kaum etwas über Peiras Gefühle hierzu. Peira van Gelderns Jugend ist alles andere als aufregend. Im Jahre 1797 lernt sie den aus Hamburg kommenden Samson Heine kennen. Sie heiraten am 1.2.1797. Diese Daten sind nach neuesten Erkenntnissen nicht einwandfrei richtig, da Peira Jüdin war und somit der Jüdische Kalender gilt. Nach der Hochzeit ziehen die Heines in die Bolkerstrasse 53 . Dort gebärt Peira vier Kinder: 1797 Harry (Der sich später Heinrich nennt), 1800 Charlotte, 1805 Gustav und 1806 Maximilian. Sie stillt alle vier Kinder selbst, woraus die gute Beziehung zwischen der Mutter und den vier Kindern geschlossen werden kann. Am 3. September 1859 stirbt Betty Heine, wie Peira sich später nannte, und wird auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg begraben.

Heinrich Heines Vater Samson war zugezogener Textilhändler, wurde 1764 geboren und starb im Jahre 1828, nachdem er seit 1814 an Epilepsie erkrankt war. Samson war bei weitem nicht so erfolgreich wie seine Brüder, Salomon und Henry. Salomon Heine(1767-1844) wurde steinreich, Henry Heine(1774- 1855) wurde angesehener Wechselmakler in Hamburg. Samson dagegen ging 1820 Bankrott, was aber nicht allein seine Schuld war. Heines Vater soll Proviantmeister und ein Günstling des Welfenherzogs Ernst von Cumberland gewesen sein. Dies ist aber genauso unsicher, wie die Behauptung, Samson habe im Dienste des Herzogs während der Revolutionskriege die Feldzüge in Brabant und Flandern mitgemacht und sei danach in Düsseldorf angekommen. Erhaltene Briefe und Geschäftsanzeigen beweisen allerdings, dass er gute Französisch-Kenntnisse hatte. Es wurde darüber hinaus vermutet, dass Salomon Heine im ersten Koalitionskrieg 1793 an der Lieferung von Nachschub für die hannoversche Armee durch jüdische Händler beteiligt war. Er kann aber ebenso gut aus Hamburg oder Hannover gekommen sein. Sicher ist jedenfalls, dass er nicht mit zwölf Pferden kam, wie der Dichter in den "Memoiren" augenzwinkernd erzählt: "...einen wohlhabenden Samson Heine hätte die Düsseldorfer Judengemeinde sicher freundlicher behandelt, als es tatsächlich geschah." 1796 lernten sich Samson Heine und Peira van Geldern kennen. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, was beide zusammenführte. Beide waren für die damalige Zeit in einem ziemlich hohen Heiratsalter, er dreiunddreißig, sie fünfundzwanzig. Salomon, das ist bisher wenig beachtet worden, befreite Peira van Geldern aus einer Krise als Vater und Bruder starben. Die Hochzeit der beiden war nicht so einfach da Samson nicht in Düsseldorf geboren war, sondern zugezogen ist. Darum brauchte er außer einer Heiratserlaubnis, noch eine Zugangsgenehmigung, die man damals "Stättigkeitserlaubnis" nannte. Darüber hinaus wollte die jüdische Gemeinde ihn nicht aufnehmen, was mit der derzeitigen Situation der Juden in Düsseldorf zusammenhing. Sie befürchteten auch, dass der wenig geschäftstüchtige Textilkaufmann sie finanziell belasten könnte. Trotz dieser Anfangsprobleme war es Salomon 1797 möglich zum Vorsteher der «Chevrah Gemiluth Chasodim Ve'Chvrah Tehilim» gewählt zu werden, einer frommen Gesellschaft zur Ausübung menschenfreundlicher Handlungen und zum Rezitieren von Psalmen. Außerdem war Samson Mitglied der «Chevrah Kadischah», einer Beerdigungsgesellschaft. Dies ist eine erstaunliche Veränderung und ein bemerkenswerter Aufstieg, der wohl tatsächlich auch durch Samsons angenehmes Wesen und seinem Charme bewirkt wurde. Die Vorfahren beider Eltern gehörten zur privilegierten Kaste der Hofjuden, genauer jener «Hoffaktoren», die an zahlreichen deutschen Fürstenhöfen des 17. Bis 19. Jahrhunderts eine bedeutsame Rolle spielten und mit dem Aufkommen des modernen absolutistischen Staates, der kapitalistischen Wirtschaftsordnung eng verbunden waren. Die Institution der Hoffaktoren gehörte zu den Herrschaftsinstrumenten der absoluten Fürsten; Hoffaktoren repräsentierten die Hochfinanz: Sie belieferten Fürsten und Höfe mit Waren. Hoffaktoren waren so eine Art jüdischer Aristokratie, abgehoben von den weniger begünstigten übrigen Glaubensgenossen, wenn auch manchmal Vorkämpfer der Judenemanzipation und häufig führende Köpfe in den israelitischen Gemeinden. Heines ständige Betonung der Vornehmheit von Eltern und Verwandten mag auch ein Abglanz der Sonderstellung seiner Vorfahren sein, einer übrigens immer gefährdeten Stellung; verlustbringende Geschäfte, Ungnade des Fürsten oder sein Tod konnten den Sturz des Hofjuden bewirken.



Düsseldorf


In Düsseldorf wird Heinrich Heine am 13.Dezember 1797 auf der Bolkerstraße 53 (s. links) geboren. Zu dem Zeitpunkt seiner Geburt steht Düsseldorf seit zwei Jahren unter französischer Besatzung, selbst in den Schulen dominiert die Französische Sprache. Im Jahre 1811 erlebt Heine den Einzug Napoleons durch die Hofgartenallee. Seine Schulzeit verbringt Heine im sogenannten Lyzeum (s. rechts), das sich im Franziskanerkloster an der Citadellstraße befindet und der Vorläufer des heutigen Görres-Gymnasiums ist. In einem seiner Werke ("Ideen.Das Buch Le Grand") beschreibt er seinen Geburtsort folgendermaßen: "Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Mute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehen, so meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin."



Frankfurt am Main

 
Im Herbst 1815 wird Heinrich Heine von seinem Vater nach Frankfurt gebracht, wo er eine kaufmännische Lehre beginnen soll. Er arbeitet drei Wochen lang im Bankkontor von Rindskopf, welcher den Handel seines Vaters finanziert. Dort lernt er Rechnungen zu schreiben und auszutragen und was ein Wechsel ist. Anschließend wechselt er in einen Kolonialwarenladen, wo er die Kunst der Geschäftsführung erlernen soll. Er schreibt den ganzen Tag lang unter dem Duft verschiedenster Gewürze Rechnungen, Lieferscheine und Bestellungen ab. über seine Arbeit schreibt er: "Ich lernte bei dieser Gelegenheit, wie man einen Wechsel ausstellt und wie Muskatnüsse aussehen." In Frankfurt wird Heine zum ersten Mal mit dem Leben der Ghetto-Juden konfrontiert. Auf Raten seines Ausbilders kehrt Heine im November 1815 mit abgebrochener Lehre nach Düsseldorf zurück. Dort beschließt der Familienrat, dass es das Beste für Heine sei, ihn nach Hamburg zu seinem Onkel Salomon zu schicken, damit sie sicher sein können, dass er eine erfolgreiche Ausbildung erhält. Heine über Frankfurt: "Frankfurt, du hegst viel Narrn und Bösewichter, Doch lieb ich dich, du gabst dem deutschen Land Manch guten Kaiser und den besten Dichter:"
 

 





Hamburg

 
Als Heinrich Heine im Jahre 1815 nach Hamburg kommt, hat er eine katholische Erziehung genossen, ist französische Sitten gewohnt und nach den Worten seines Onkels Salomon "im Trubel des leichtsinnigen, regellosen rheinischen Lebens aufgewachsen". Sein Onkel ist bereit ihm dabei zu helfen, ein selbständiger Geschäftsmann zu werden, allerdings muss Heine auch genug Eigeninitiative zeigen. Zu seinem Entsetzen trifft er bei seinem Onkel auf vollkommen andere Sitten und Lebensansichten, als er es von zu Hause gewohnt ist. In seiner Begrüßungsrede empfängt Salomon seinen Neffen mit folgenden Worten: "..Bei euch am Rhein ist man französische Sitten und diese gallische Leichtigkeit gewohnt.... In meinem Hause aber gründet alles auf deutscher Anständigkeit, deutscher Redlichkeit und deutscher Treue..." Diese Worte öffnen für Heine eine ganz neue Welt. Nach einiger Zeit beschließt Salomon Heine, dass es für seinen Neffen wohl besser sei, ab jetzt in der Praxis zu lernen und für sich selbst verantwortlich zu sein. Um Heine den Start ins Berufsleben zu ermöglichen, erwirbt sein Onkel für ihn ein Kommissionsgeschäft in Stoffwaren und unterstützt ihn bei der Anschaffung der ersten Waren. Kaum besitzt Heinrich Heine diesen eigenen Laden und ist sein eigener Vorgesetzter, beschäftigt er sich mehr mit seiner Dichtung als mit Geschäftsabschlüssen. Und so ist es auch nicht gerade verwunderlich, dass seine kleine Firma nach Kaum drei Monaten Bankrott macht. Zu Heines Erstaunen ist sein Onkel noch nicht einmal wütend, sondern empfindet eher Genugtuung, da genau das passiert ist, was er schon immer vorausgesagt hat. Nach diesem Reinfall beschließt sein Onkel ihn an die Universität zu schicken, um dort Jura zu studieren, das Ganze natürlich auf Kosten seines Onkels. Am 2.Februar 1817 werden einige Gedichte Heines unter dem Pseudonym "Freuhold Riesenharf" in der Zeitung "Hamburgs Wächter" veröffentlicht.

Bonn

 
An der juristischen Fakultät der Bonner Universität trifft Heine unter seinen Mitstudenten auch einige alte Bekannte aus Düsseldorf wieder. Um in der Universität aufgenommen zu werden, muss Heine erst ein Examen bestehen. Obwohl die Bilanz der Prüfungskomission, in der es lautet: "Griechisch hat er nicht gelernt. Im Lateinischen ist er von unsicherer Kenntnis und zu geringer übung, weshalb er auch keinen Aufsatz geliefert hat. Zu einer Prüfung in der Mathematik hat er sich nicht verstanden. In der Geschichte ist er nicht ohne alle Kenntnisse. Seine deutsche Arbeit, wiewohl auf wunderliche Weise gefaßt, beweist ein gutes Bestreben.", nicht allzu schmeichelhaft ist, besteht er sein Examen und wird aufgenommen. Er geht pünktlich zu den Vorlesungen und hört vor allem bei jenen aufmerksam zu, bei denen es um die Geschichte der deutschen Sprache und die der deutschen Dichtung geht. Heine nimmt damals und noch für viele Jahre mit besonderer Bewegung die Dichtungen, Chroniken und überlieferungen der alten Zeit auf. Heine besucht eifrig die Vorlesungen und wird Mitglied der Burschenschaft "Allemania". Im Sommer 1820 läßt Heine die Universität erst einmal Vergangenheit sein und zieht auf die andere Seite des Rheins, wo er im Herbst beschließt Bonn ganz zu verlassen, um an einer anderen Universität seine Studien fortzusetzen. Um sich an einer anderen Universität einschreiben zu lassen, besorgt sich Heine von den fünf Professoren A.W. Schlegel, E.M. Arndt, C. Welcker, D. Hüllmann und D. Radloff Beurteilungen, in welchen er überall als fleißiger und aufmerksamer Student bezeichnet wird.
 

Göttingen

 
Im Herbst 1820 setzt Heine sein Studium in Göttingen www.atoledo.com fort. Als er dort hin kommt, hat er lauter gute Vorsätze, er will eifrig studieren und viel schreiben, doch die Stadt gefällt ihm nicht: "...wahrlich, wenn ich sie (die Göttinger Philister) des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weißen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte." Es sind noch keine drei Monate vergangen, als Heine Abschied nehmen muss. In dieser Stadt gilt ein Gesetz, das Duelle verbietet, und da er mit einem Studenten in einen Streit geraten ist, hat er ihn zum Duell gefordert und somit gegen dieses Gesetz verstoßen. Allerdings verbirgt er dieses Geschehnis vor seiner Familie und teilt ihnen nur mit, dass er die Absicht hat seine Studien in Berlin fortzuführen. Heine hält sich kurz in Hamburg auf von wo aus er nach Oldesloe fährt, um seine Eltern dort bei einer Kur zu besuchen.
 

Berlin

 
Als sich Heine im Jahre 1821 nach Berlin wendet, wird die damalige Hauptstadt Preußens extrem von den Einflüssen der Restauration belastet. Es ist nicht allein die Politik, die den Juden das Leben dort schwer macht, auch das kulturelle Leben wird beeinflußt. Es wird einfach alles bewacht, zu dem Juden Zugang haben. Jüdischen Kriegsteilnehmern werden nicht nur versprochene Staatsstellen abgesagt, ihnen wird auch die Beamtenlaufbahn verweigert. Eine Wende nimmt sein Leben in Berlin erst, als er dort in den Salons von Rahel Varnhagen van Ense und Karl August verkehrt. Durch sie lernt er hier bekannte Dichter wie Chamisso, Humboldt, Hegel, Schleiermacher und Foque kennen und sie sind auch die ersten, die seinen literarischen Werken Anerkennung schenken. In Berlin schreibt Heine seinen "Rabbi von Bacherach", in dem er sich vor allem mit der jüdischen Geschichte auseinandersetzt. Heine wird Mitglied in einem aufgeklärten Verein von jüdischen Intellektuellen der sich "Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden" nennt. Heine verläßt Berlin 1823, um nach Lüneburg zu fahren, wo seine Familie mittlerweile wohnt.
 

tabellarischer Lebenslauf

 
1797
13. Dezember (Datum unsicher): Harry Heine in Düsseldorf (Bolkerstraße 53) als Sohn des Handelsmannes Samson Heine und seiner Frau Elisabeth van Geldern geboren
1800
Heines Schwester Charlotte geboren
1805
Sein Bruder Gustav geboren
1807
Heines Bruder Maximilian geboren
1807-1814
Besuch des Düsseldorfer Lyzeums, geleitet von katholischen Geistlichen
1811
3. November: Heines Erlebnis vom Einzug Napoleons in Düsseldorf
1815
In Frankfurt als Lehrling beim Bankier Rindskopf
1816
Heine wird nach Hamburg geschickt, wo er in das Bankgeschäft Heckscher & Co. eintritt, dessen Inhaber sein Onkel Salomon Heine ist.
Liebe zu Salomons Tochter Amalie
1818-1819
Der Onkel richtet Heine ein Kommissionsgeschäft ein: Harry Heine & Co.,das aber bei der kaufmännischen Untüchtigkeit des jungen Inhabers in Kürze Bankrott macht
1819
Heines Rückkehr aus Hamburg nach Düsseldorf Onkel Salomon gewährt seinem Schützling die Mittel zu einem dreijährigen juristischen Studium in Bonn, das er um zwei weitere Jahre verlängert
1819-1820
Heine studiert zwei Semester in Bonn, hört vor allem allgemeine Vorlesungen, angezogen besonders von August Wilhelm Schlegel
1820
Umzug der Mutter und Geschwister von Düsseldorf nach Hamburg bzw. Oldesloe (später in Lüneburg und wieder in Hamburg))
1820-1821
Heine zum Wintersemester in Göttingen, das er mit dem Consilium abeundi (wegen eines Duells) am 23. Januar 1821 abbrechen muß
1821-1823
Heine wendet sich nach Berlin und wird dort am 4.April 1821 immatrikuliert. Er verkehrt in den Salons von Karl August und Rahel Varnhage van Ense (Levin) und der Elisabeth von Hohenhausen und wird zugleich eifriges Mitglied des Vereins für Kultur und Wissenschaft der Juden. Bekanntschaft mit Hegel, Chamisso u.a.
1822
Reise nach Polen
1823
Mai: Ende der Berliner Zeit; nach Lüneburg, Hamburg und Cuxhaven
1824
30. Januar: Heine zum zweitenmal - jetzt zum Abschluß seines Studiums in Göttingen immatrikuliert. Reise nach Berlin. Im Herbst Wanderung über den Harz. Die "Harzreise" entsteht Heine bei Goethe in Weimar
1825
28. Juni: Übertritt zum Protestantismus, Taufe in Heiligenstadt auf den Namen Christian Johann Heinrich
20. Juli: Heine besteht sein juristisches Examen und promoviert bei Hugo in Göttingen anschließend nach Norderney, Lüneburg und Hamburg
1826
Beginn der Verlagsbeziehungen mit Hoffman und Campe, Hamburg Sommerreise von Hamburg nach Cuxhaven und Norderney, anschließend in Lüneburg
1827
Heine wieder in Hamburg. Er macht eine Reise durch England. DasBuch der Lieder erscheint. Im Herbst Übersiedlung nach München, wo er vorübergehend Redakteur an Cottas "Neuen Allgemeinen Politischen Annalen" ist
1828
Bis Mitte des Jahres in München, dann Reise nach Italien.
2. Dezember: Tod des Vaters; Rückkehr Heines nach Hamburg
1829
Heine in Hamburg und Berlin bzw. Potsdam, auf Helgoland und wieder in Hamburg
1830
Heine lebt in Hamburg bzw. Wansbeck, erneute Reise nach Helgoland
1831
1. Mai. Heine begibt sich nach Paris, wo er dauernden Wohnsitz nimmt und als Korrespondenz der "Allgemeinen Zeitung" und französischer Journale seinen Unterhalt verdient. Bekanntwerden mit Balsac, Berlioz, Chopin, Dumas, Victor Hugo, Liszt, Nerval, George Sand u.a.
1832
Tod Goethes, Hambacher Fest
1834
Heine lernt Mathilde, seine spätere Frau, kennen
1835
Der deutsche Bundestag verbietet die Schriften des Jungen Deutschland, auch Heines Bücher werden verboten. - Die französische Regierung gewährt ihm eine Pension. Heine läßt seine Bücher in Deutschland weiterdrucken.
1841
31. August: Heine heiratet in Saint-Sulpice Crescentia Eugenie (Mathilde) Mirat
1843
Herbstreise nach Hamburg, erster Besuch seit 1831. Ende des Jahres in Paris Bekanntschaft mit Marx.
1844
Zweiter und letzter Besuch in Hamburg. In den Neuen Gedichten erscheint "Deutschland. Ein Wintermärchen". Heines Onkel Salomon stirbt. Beginn des Erbschaftstreites
1848
Heine erkrankt an der Rückenmarkschwindsucht und ist in kurzer Zeit an seine Matrazengruft gefesselt
1851
Heines zweites Testament (das erste wurde 1846 niedergeschrieben).
1855
Kurz vor seinem Tode Freundschaft mit Mouche, seiner letzten Liebe
1856
17. Februar. Heinrich Heine in Paris, Avenue Matignon 3, gestorben
20. Februar: Beerdigung auf dem Montmartre-Friedhof
Quellen:
Heinrich Heine in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Ludwig Marcuse, in rowohlts monographien in Bilddokumentation, Reinbeck bei Hamburg 1981 Heinrich Heine Institut Düsseldorf
Doktoren der Revolution, Düsseldorf 1978, Zeittafel
 

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